Stefanie Rudolph

Movember - Das "M" steht für Männer-Gesundheit

Und welchen “Mo” planen Sie im November?

Wer glaubt, dass der Moustache-November - kurz MOVEMBER - schlichtweg beinhaltet, dass Männer sich au Jux und Tollerei zwischen dem 01.11 und dem 30.11 einen Bart stehen stehen lassen, der hat den essentiellen Teil verpasst.

Hinter dem sogenannten Movember steht eine ganze Organisation mit mittlerweile 6 Millionen Mitgliedern, die im Kampf gegen die häufigsten Erkrankungen des männlichen Geschlechts einzigartige Arbeit leisten.

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Aber warum explizit die Gesundheit von Männern?

Die Gesundheit von Männern befindet sich den Gründern zu Folge in einem kritischen Zustand, einfacher ausgedrückt: Männer sterben zu jung - im Durchschnitt sechs Jahre früher als Frauen und nicht selten ist dies auf die Natur ihres Geschlechts zurückzuführen.

Männer erkranken insgesamt zu 20 Prozent häufiger an Krebs als Frauen. Hierbei besonders hervorzuheben sind Prostata- und Hodenkrebs. Prostatakrebs ist mit 13,5% aller Krebserkrankungen bei Männern, nach Lungenkrebs mit 14,5 %, der weltweit zweithäufigste Krebs beim männlichen Geschlecht (Quelle) und die Anzahl der Fälle soll sich bis 2030 auf 1,7 Millionen erhöhen und somit fast verdoppeln. Prostatakrebs ist der bei Männern häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Die Häufigkeit erhöht sich mit steigendem Alter - bis ins achte Lebensjahrzehnt. (Quelle)

Aber auch psychische Krankheiten ereilen Männer häufiger als Frauen. So werden ¾ aller Suzide von Männern begangen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jedes Jahr 510.000 Männer durch Suizid sterben. Das ist einer pro Minute.


Movember
Movember Moustache


Was genau unternimmt die Movember Community dagegen?

Sie sammeln auf kreative Art und Weise Geld, um Krebsstiftungen oder Forschungseinrichtungen für mentale Gesundheit u.ä. zu unterstützen und neue Projekte in diesen Bereichen zu finanzieren.

Die wohl bekannteste und nach wie vor auch sehr beliebte Aktion ist tatsächlich der Moustache November, daher ursprünglich auch die Namensgebung. Männer können sich auf der Movember Plattform registrieren und durch das Kultivieren eines Bartes Spenden im Monat November sammeln.

Zur Unterstützung bietet die Organisation auf ihrer Website verschiedene support tools wie ein “how to grow” manual oder einen Styleguide für Bärte an. Einfach anmelden und mitmachen.

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Laufen für die Gesundheit aller

Wer für ein bärtiges Style Commitment noch nicht bereit ist, der kann alternativ auch den entsprechenden Move machen und laufen gehen - 60 km in einem Monat für 60 Männer, die stündlich weltweit dem Suizid zum Opfer fallen ( Eignet sich auch für weibliche Unterstützer, denen der Bart einfach nicht so recht wachsen will).

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Unternimm etwas!

Wem die Zeit und Motivation zum Sport fehlen und wer zugleich nicht der bärtige Typ ist, für den gibt es noch eine weitere Alternative - ein Mo-Ment-Event. Lustig sollte es sein und kann virtuell oder persönlich umgesetzt werden.

Es ist also für absolut jeden was dabei.

Last but not least klärt die Organisation auf Ihrer Website in puncto Männergesundheit mit Fokus auf Prostatakrebs, Hodenkrebs und psychische Gesundheit auf und bietet den Lesern die Möglichkeit, sich zu informieren - zu verstehen und lernen - und letztendlich zu wissen, wann sie wie zu handeln haben.

Wie kam es zu dieser Idee?


Kreativ Bier
Kreativ Bier


Im Jahr 2003 kamen die zwei Kumpels Travis Garone und Luke Slattery aus Melbourne bei einem Bier in der Gypsy Bar in Fitzroy auf wiederkehrende Mode Trends zu sprechen. Der Schnurrbart, ein fester Bestandteil der vergangenen Jahrzehnte, war in den jüngsten Trends weit und breit von der Bildfläche verschwunden. Sie scherzten darüber, ihn wieder zurückzubringen.

Die zwei beschlossen, ihre Freunde dazu zu animieren, sich wieder Bärte wachsen zu lassen. Inspiriert von der Mutter einer Freundin, die Spenden für Brustkrebs sammelte, beschlossen sie, ihr Vorhaben als Anlass für eine Kampagne über Männergesundheit und Prostatakrebs zu nutzen. Sie entwarfen die Regeln für den Movember (die bis heute Gültigkeit behalten haben) und einigten sich darauf, zehn Dollar pro Bartspende anzusetzen. Travis entwarf das erste Movember-Logo, und sie verschickten eine Rund-Mail mit dem Titel "Sind Sie Mann genug, um mein Mann zu sein? Sie fanden 30 Jungs und Männer, die bereit waren, die Herausforderung anzunehmen.

Die ersten 30 “Mo Bros” (Moustache Brohters) ließen sich ihre Schnurrbärte mit solcher Begeisterung wachsen, dass 2004 beschlossen wurde, dem Konzept einen formellen Charakter zu verleihen und somit für weitere Teilnehmer einen triftigen Grund zu schaffen, ihre Bärte wachsen zu lassen. Adam Garone setzte sich dafür ein, Movember auf die nächste Stufe zu bringen, registrierte ein Unternehmen und richtete eine Website ein. Justin Coghlan kam an Bord, um die internationalen Kampagnen zu leiten.

Seit diesen ersten Jahren ist Movember in einem beachtlichen Tempo weiter gewachsen. Inzwischen gibt es offizielle Kampagnen in 21 Ländern und zusammen haben sie mehr als 730 Millionen Australische Dollar aufgebracht, um über 1.200 Männergesundheitsprogramme zu finanzieren. Ihre Schwerpunkte haben sich auf vier zentrale Themen der Männergesundheit ausgeweitet: Prostatakrebs, Hodenkrebs, schlechte psychische Gesundheit und Bewegungsmangel.


“Wir haben das Wachstum von Millionen von Schnurrbärten, bedeutende Durchbrüche in der wissenschaftlichen Forschung und einen grundlegenden Wandel in der Diskussion über die Gesundheit von Männern erlebt.”

Anleitung zum Bart


Barber Shop
Barber Shop


Für alle, die dem diesjährigen Movember beiwohnen möchten und sich für die vollbärtige Movember Variante entscheiden, haben wir noch ein paar hilfreiche Tipps für die Bartzucht.

Step 1: Waschen

Staub, Krümel & Co. : Der Bart ist ein Auffangbecken für Schmutz jeglicher Art, daher sollte man ihn täglich waschen. Hierfür eigenen sich spezielle Bartshampoos. Wichtig ist, dass die darunter liegende Haut ebenfalls gut gereinigt wird, um Juckreiz und andere Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Step 2: Kämmen

Während für den Vollbart Bartkämme zu empfehlen sind, eignen sich für kurze Bärte Naturhaar-Bürsten: Sie verteilen das Hautfett bis in die Bartspitzen. - Für natürlichen Glanz & Pflege.

Step 3: Kürzen

Je nach Länge und Haarwachstum sollte der Bart ein bis zwei Mal pro Woche getrimmt werden, um dicht und gepflegt auszusehen. Für saubere Konturen kann man auch zum Nassrasierer greifen. Die grösste Präzision erreicht man mit einem Rasiermesser- oder Hobel. Nach der Rasur kann zur Beruhigung der Haut ein sanftes After Shave aufgetragen werden.

Step 4: Pflegen

Widerspenstige, spröde Haare können mit Bartöl gebändigt werden. Einfach ein paar Tropfen in den Händen verteilen und in den Bart sowie die darunter liegenden Hautpartien einmassieren. Wem Öl zu fettig ist, der weicht am besten auf Balsam und feuchtigkeitsspendende Fluide aus.

Step 5: Stylen

Egal, ob Sie ihren Bart bändigen oder kreative Styles ausprobieren wollen - mit Bartwachs sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Einfach zwischen der Fingern erwärmen und in den Bart zwirbeln.


Und für die volle Experience einfach mal einem authentischen Barber Shop einen Besuch abstatten.

Stefanie Rudolph